Tempelhofer Feld
Tempelhofer Feld
Bürgerinteressen gegen
den Immobilienfilz
durchsetzen!
Bürgerinteressen gegen
den Immobilienfilz
durchsetzen!
StartseiteDer Senat seinen Bürgern in Liebe:
Zivilisation durch Straßenbau
Wer möchte schon zur Römerzeit an die Adria gereist sein?
2000 Km Ochsenkopfpflaster auf Holzrädern!
Dann der olle Goethe, Postkutsche und Katzenköpfe.
Dann Wohlstandsasphalt, mit dem Manta über den Brenner.
Das ist er, der Fortschritt.
In manchen Nebenstraßen Neuköllns herrscht mittlerweile wieder
Römerzeit, streckenweise. Ein weiterer Grund, warum man hier
keine Sterne kennt. Wenn sich ein Krater auftut, stellt jemand
ein Warnschild hinein. Wenn das Warnschild versunken ist,
paßt man eben noch mehr auf.
Leben auf eigene Gefahr, Neukölln degentrifiziert sich.
Ganz Neukölln? Nein!
Auch an diesem Ende der Welt ist Fortschritt möglich, gelegentlich.
Der Senat hat seinen geliebten Bürgern eine neue Straße
aus allerfeinstem Asphalt spendiert.
An einer Stelle, die für ihre tödlichen Gefahren berüchtigt
war. (Wer zählt die Verletzen, die Verstümmelten und
die Verschollenen?)
An der zentralsten Stelle des Neuköllner Straßenverkehrs
ist nun Sicherheit und sauberer Radlauf eingekehrt,
sozusagen Zivilisation.
Genau: Am Eingang zum Flugfeld, an dem tückischen Bermudadreieck
von Rundweg und Landebahn, das die braven Bürger zu anstrengenden
Umwegen zwang.
Zwanzig Meter perfekter Neuaspalt.
Bedürfnisse erkennen. Berlin verstehen, sozusagen.
Endlich HighTech und Hochkultur auf dem tristen Acker, endlich
Bulldozer und Bagger, die das zivilisatorische Prinzip
durchsetzen. Da nehmen wir doch gerne noch ein paar Jahre
Römische Verhältnisse in Kauf vor unseren Türen.
Nebenan ist übrigens schon die Abwasseranlage für zukünftige
Wohnblöcke auf dem Flugfeld verlegt worden.
(Überprüfen Sie mal die Rohrdurchmesser.)